Tag 35 Kerteminde – ASC Kappeln

Schon um 03:40 Uhr klingelte der Wecker, schnell noch „frisch“ gemacht, Ölzeug angelegt und wie geplant um 04:00 Uhr abgelegt. Es ist immer noch stockfinster. Sven muss uns vom Vorschiff aus dem Hafen lotsen. Der Wind hat ordentlich aufgedreht und kommt direkt aus Süd. Für unseren Kurs ziemlich genau gegenan. Hinter der Hafenmole hat sich eine ungemütliche Kappelsee aufgebaut. Zwischendrin schießt Felicitas aus der See und schlägt hart in die Welle. Die noch schlafende Crew im Vorschiff, befindet sich immer wieder im freien Fall. Während sich die Fahrt über Grund auf weniger als 2 Knoten reduziert. In Rekordzeit steht die komplette Crew in voller Montur im Cockpit. Ein harter Ritt auf die großer Beltbrücke zu, lässt unser Ziel Kappeln heute noch zu erreichen, auf Grund der reduzierten Geschwindigkeit in weite Ferne schwinden.

Je dichter wir an die kleinere Beltbrücke zukommen, desto mehr nimmt die Strömung ab. Auch die Wellenhöhe schwindet immer weiter. Hinter der großen Beltbrücke, kommt uns die Welt total surreal vor. Es ist neblig, kein Wind, keine Welle, es ist alles anders. Die Sonne schafft es den Nebel zu vertreiben und es wird ein richtig schöner, sonniger und warmer Tag. Wir kreieren uns ein üppiges Frühstück und die Stimmung an Bord wird auch Stück für Stück noch besser. Es werden sich Schnurrbärte aus Sonnencreme gemacht. Die Musikplaylist wird gestartet. Das nasse Ölzeug wird zum trocknen aufgehängt. Der Akku füllt sich wieder. Vor Marstal ankert eine polnische Segelyacht mitten in der Fahrrinne und wirft die Angeln heraus. Vermutlich sind hier die besten Fischgründe;))

Am Horizont gibt es nur ein bewölktes Gebiet auf das wir direkt zusteuern. Es ist Schleimünde. Nach unseren Berechnungen fehlen uns die obligatorischen 5 Minuten um die Brückenöffnungsphase noch zu erreichen. Sicher wären noch 100 Umdrehungen Motordrehzahl drin gewesen, doch das Boot hat uns bisher einen so treuen Dienst erwiesen, dass wir Geschwindigkeit heraus nehmen und gemütlich die Schlei hochschippern. Bei der Brückenöffnung kommt uns noch Freya entgegen und wir laufen den Yachthafen von ASC Kappeln an, wo wir schon von Quattro Mori, Opal und der Snorre in Empfang genommen werden. Wir feiern unsere Rückkehr beim Griechen und sind überglücklich es geschafft zu haben.