Tag 34 – 35 Göteborg – Kerteminde
Nach einem Crewwechsel haben wir in Rekordzeit das Boot beladen und um 10:20 Uhr in Göteborg abgelegt. Nochmal zur Erinnerung: die Fähre hat um 09:15 Uhr in Göteborg angelegt… Dies war natürlich der guten Vorbereitung unserer Vorgängercrew zu verdanken.
Kurz nach dem Ablegen, fiel uns auf, dass die Motorinstrumente ohne Funktion sind. Ein Abstellen und wieder einschalten des Motors brachte die erlösende Abhilfe – der gute alte Neustart. Bei der Fahrt durch den Scherengarten treten bei Sven und mir die schönen Eindrücke aus der Hinfahrt wieder in Erinnerung. Vor allem als wir am Leuchtturm „Sven“ wieder vorbeifuhren. 😉 Gleich auf denken wir an die Anstrengungen die wir für die Hinfahrt aufbringen mussten.
Nachdem wir den engen Scherrengarten verlassen haben und ein wenig Freiraum zum Segeln gewonnen haben, werden die Segel gesetzt. Der Wind kommt aus West bis Südwest mit 2 – 3 Bft. Das Boot nimmt schnell Fahrt auf, denn im Vergleich zur Hinfahrt hat Felicitas ordentlich abgespeckt. Leider nimmt schon nach kurzer Zeit der Wind ab und dreht immer weiter Richtung Süd. Den Wellen hat das wohl keiner gesagt…
Unsere Gasvorräte sind mittlerweile aufgebraucht. Da in Schweden nur schwer an eine passende Gasflasche zu kommen ist, haben Matthias und seine Crew uns heißes Wasser in die Thermokannen abgefüllt. Damit können wir Unterwegs eine heiße Malzeit genießen. Allerdings ist die Auswahl an unseren Fertigmalzeiten mittlerweile recht übersichtlich geworden. Es fällt die Auswahl auf Meatsoup und Rice and Veggies. Im Gegensatz zum Wind hält sich die Welle stark. Die wilde Schaukelei fordert schon nach kurzer Zeit ihr erstes Opfer.
Die Route nach Schleswig haben wir mittlerweile angepasst und noch Wegpunkte hinzugefügt. Wir nehmen südlichen Kurs auf die Untiefentonne vor Anholt. Während auf der Hinfahrt die Nachtphase vielleicht 60 Minuten dauerte, ist auf der Rückfahrt die Nacht deutlich länger geworden (von 22 – 6 Uhr). Den Windmühlenpark vor Anholt passieren wir diesmal östlich. Der Park ist 88 km2 groß, sodass uns die ganze Nacht das Geblinke der 111 Windmühlen unterhält. Beeindruckende 400.000 Haushalte werden durch den Park mit Strom versorgt.
Während eines Nickerchens nehme ich die Sorge um einen Zusammenstoß mit einer der Windmühlen mit, und träume davon, dass uns eine der Windmühlen zerschreddert. Die unbeleuchtete Untiefentonne vor Anholt bereitet uns ebenfalls Sorge. In der Nacht war diese durch die Wellen nicht aufzufinden. Auch die leistungsstarke Taschenlampe konnte uns hierbei nicht helfen. Wir ändern also lieber den Kurs und fahren großzügig um die Tonne herum, denn in dieser Nacht ist es stockfinster.
Am nächsten Morgen klart es auf und wir erleben einen traumhaften Tag auf See. Der Wind ist lau und die Welle ist endlich auch kaum spürbar. Wir nehmen Kurs auf Kerteminde. Um unser Ziel für den kommenden Tag nicht aus den Augen zu verlieren, beschließen wir schon um 04:00 Uhr am Folgetag abzulegen. Deshalb sind wir nur noch schnell zum Italiener, um eine vernünftige Malzeit zu genießen.